Grenzland

ich bin aus dem Nachtlicht geboren wo Schatten dämmern wo Schweigen mit Dunkel bricht wo Tabu in Nacktheit bebt Wundenweh in einer tiefen Quelle kochender Kraft in einem schwarzen Umriss von Tag in einer Kontur von dir so zart als würdest du aus dem Finsternis wachsen über eine Erde die den Gefährten fremd geworden ist ein neuer du ich ziehe durchs Land lege Zeit hinter suche vorwärts breche Grenzen gegen Heimat bin ein Geist ohne Ruhe bin ein Geist ohne Wurzeln suche Nachtlicht Mutter Erde suche Ursprung meine Hände voller Gebärmutterblut meine Hände voller Jungfrauenblut ich trinke deinen Saft Ursprung des Lebens neue Spuren in einem fremden Dunkel wo bist du im Grenzland verloren
Norma del Camino
Norma del Camino

Anfangsweise führten wir unsere Pinsel unsicher, bescheiden, schüchtern. Aber dann! Mit dem steigenden Farbenklang der Polarnacht wurden wir immer schwunghafter, dreister: großzügig, flirtend fegten wir in unsterblichen Schreibserenaden unter den Sternen - an diesem Winterabend wurden wir geboren, an diesem Winterabend schrieben wir uns über den Nachthimmel frei

Norma del Camino
*1978/ Norwegen
Seit 2015 sesshaft in Österreich. Lebt und arbeitet im Waldviertel.
Beruflich: Autorin, Schreibpädagogin,
Kursleiterin für interkulturelles Schreiben, Deutsch und Basisbildung, Skandinavische Sprachen und Literatur

Studium: Deutsche Philologie, Nordistik an der Universität Bergen / Norwegen
Ausbildung zur Fachtrainerin / Erwachsenenbildung
Ausbildung Schreibpädagogin

Schreibt Lyrik und Kurzprosa in kollektiv 22,
Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften

Zuletzt gesehen: Litteraturhuset Bergen / Norwegen, Café Schopenhauer Wien, Wachauer Marathon
Sonstiges: Vorliebe für alte Schreibmaschinen, schwarzen Kaffee, Waldlaufen und Katzen

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