Der Bär, von Ruth Mairvongrasspeinten, 2021–2023 (sound-credits: bbc.co.uk – © copyright [2023] BBC; pixabay)
Dein tiefes Lachen hallt in mir nach, breitet sich aus und verströmt Sommerwärme
lässt sanftwarmen Honig über meinen Körper fließen,
hüllt mich ein.
Lullt mich ein.
Honig verklebt meine Augen, das Herz wird träge, die Seele wund.
Angst –
Angst, wovor?
Dem wilden Bären, dessen Lebenselixier Honig ist.
Honig, der an meinem Körper klebt und untrennbar mit mir verschmilzt.
Der Bär wird kommen.
Kommen wird der Bär, der du bist.
Das Du, das zum wilden Raubtier geworden ist.
Tiefes Brummen, ein knurrendes Lachen, das mich Honigwesen gefrieren lässt.
Ich fürchte mich vor dem kalten Lachen, das unweigerlich einsetzen wird,
deinen Krallen, die den klebrig zähen Honig hastig und grob einsammeln.
Ich fürchte mich vor dir, deiner Metamorphose,
die nichts anderes als dein Wesen offenlegt.
Ich fürchte mich vor dir, wenn du auch das letzte bisschen Honig aufsaugst,
die Wärme mit Grobheit tauschst und mich
nackt im eisigen Winter zurücklassen wirst.