Zur Wetterlage

Sternenklar die Nacht und

Wolkenformationen über uns.

Angehimmelt vom Mond.

Da schaut doch!“, ruft jemand.

Ein Elefant mit seiner Herde.

Eine Teekanne.

Und das hier, – das ist vielleicht ein Bus.“


Aber wir schauen nicht.

Wozu auf weiße Kleckse glotzen,

vom Wind bespielt und gezogen,

wenn wir selbst keine sind,

denen man die Richtung diktieren kann.

Uns nämlich nicht.


Und überhaupt, – die Augen!

Die müssten wir uns zukneifen

für die da oben.

Weils ja finster ist.

Damit wir uns etwas Schönes ausdenken.

Für die, die sich selbst nichts sind.


Komm.

Wischen wir uns lieber

die Farbe in die Landkarte,

als im Dunkeln zu suchen.

In der flauschigen Höhe.

Bleiben wir auf sicheren Wegen,

die man uns geteert hat.

Schön gleichmäßig.


Dann haben wir zum Glück? –

Licht ohne Ende,

wenn wir auf der Strecke bleiben.

Karin Halak
Karin Halak

Journalistin und Schreibpädagogin.

Meine Leidenschaft für Hörtexte habe ich nicht nur meinen Jahren im Rundfunk zu verdanken, ich war schon als Kind ein Hörkassetten-Freak. Zu finden sind meine Texte in unserer Anthologie und im Internet verstreut, zuhauf in meiner Schublade und in meinem Hafenbecken, - dem kollektiv22.

2023 habe ich meine Ausbildung zur Schreibpädagogin abgeschlossen, seither ermutige ich Kinder und Jugendliche eigene Schreibideen umzusetzen und wecke ihren Mordshunger auf Geschichten.

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