Die Hülle

Der Gips schmiegt sich an meine Haut
legt sich schwer auf meine Brust
Doch wer bin ich ohne dich
hilflos den Sticheleien der Welt ausgesetzt
Du hältst mich sicher
für den Preis deiner Schwere
Kann kaum atmen
doch ersticke ohne dich
So hart wie Teflon
doch so leicht zerkratzt
Doch:
Mutig die Hüllen fallen lassen
sich verlieren
sich öffnen
glorreichen Schmerz empfinden
Du Hülle
Du Hölle
Du Heile
Welt
Lass mich doch
wachsen
ausbrechen
frei sein
Die Schmerzen des Wachsens spüren
Die Ekstase des Neuen auskosten
Lass mich dich auf die leichte Schulter nehmen
Dir die lange Nase zeigen
Wie ein Narr
dir entschwinden.

Sarah Kollnig
Sarah Kollnig

Forscherin, Lektorin, Schreibende

Ich schreibe über Persönliches und Gesellschaftliches, über Schwieriges und Leichtes. Ich forsche und lehre über Nachhaltigkeit und Gesellschaft.

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