Das Gesetz der Trägheit liegt über.
Kein Impuls, und niemand, der auf einen wartet.
Unter der Sonne, der großen und doch nicht gemeinsamen. Welt aus Winkeln.
Das Gesetz der Trägheit liegt über uns. Gesammelt sind wir, hingeworfen in die Sonne. Nichts, was es noch braucht, in diesem Gefüge, das wir geworden sind.
Körper in Winkeln, stumpf, spitz, recht. Gesammelte Körper, nicht mehr im Badezimmer, am Frühstücksbuffet, nicht mehr im Kopfpolster versenkt. Eben noch zweckdienlich unverbunden bei Körperpflege, Nahrungsbeschaffung, Schlaf. Zweckdienlich verbunden jetzt in gesammelter Unverbundenheit.
In der Schwere, der großen und gemeinsamen.
Das Gesetz der Trägheit liegt über unseren Körpern, zwischen uns gebettet, umhüllt uns als geteilte Decke. Körper liegen nicht auf-, nicht aneinander. Ein Windhauch, ein Vorbeistreifen genügt, sich der Präsenz zu vergewissern.
Verteilte Körper, gesammelt in Genügsamkeit.
Körpern genügt, dass zwei zugleich ein Auge öffnen. Dass Ohren hören, wie Körper sich vom Rücken auf den Bauch, vom Bauch auf den Rücken drehen. Es genügt das Seufzen und Schnaufen. Der Duft von Sonnencreme und Schweiß, vom Windhauch aufgestöbert. Sandkörner und Grashalme, die von einem Zeh zum anderen gleiten.
Körper, die verweben.
Schritt für Schritt, Faden auf Faden. Bis die Textur erträgt, dass einer sich löst. Dass ein leeres Handtuch liegen bleibt.
Schattenrochade. Neue Winkel, in denen Füße zu Köpfen, Ellbogen zu Nasenspitzen liegen.
Platz für Neues
in der Behutsamkeit des Reißverschlusssystems.