Es ist auch ganz okay, einen poetischen Vogel zu haben.

Grenzland

ich bin aus dem Nachtlicht geboren wo Schatten dämmern wo Schweigen mit Dunkel bricht wo Tabu in Nacktheit bebt Wundenweh in einer tiefen Quelle kochender Kraft in einem schwarzen Umriss von Tag in einer Kontur von dir so zart als würdest du aus dem Finsternis wachsen über eine Erde die den Gefährten fremd geworden ist ein neuer du ich ziehe durchs Land lege Zeit hinter suche vorwärts breche Grenzen gegen Heimat bin ein Geist ohne Ruhe bin ein Geist ohne Wurzeln suche Nachtlicht Mutter Erde suche Ursprung meine Hände voller Gebärmutterblut meine Hände voller Jungfrauenblut ich trinke deinen Saft Ursprung des Lebens neue Spuren in einem fremden Dunkel wo bist du im Grenzland verloren

Abermals

I. nacktgrüngrauliest dudas Firmament aus meinen Augen  bern-stein-farben getrübte Fragen vernebelte Brennweite  die Antwortimmer gleich  so wie du bist so wie ich bin so wir wir sind  ____________________________ II. Schuldzuweisungen bleiben subjektive Bewertungenja – Trugschlüsse keine Ahnung auf wen sie draufplumbst – die Schuld –an wem sie festhält und ob sie ablässt  von…

Herbstzeit

Sie lag regungslos schwach wie ein zerrissenes Blatt am Gürtel einzige Rettung wäre wach gestreichelt von wärmeren winden getrieben aber schon zart erfroren in Scharlachabendland

Farringdon Station im Halbschlaf

Eingerollt liegt er, nach rechts gedreht. Ein Ohr auf dem Polster, dem anderen wachsen Antennen. Draußen, – an seiner Backsteinwand, – da bündeln sich Straßengespräche, sie wachsen ineinander, hangeln sich empor als wären sie Jacks Bohnenranke. Die blaugrünen Triebe reichen…